Nicht erst seit der Massentauglichkeit von AI-Tools für die Content Kreation scheinen digitale Technologien keine Grenzen im Wachstum zu kennen. Die Auswertung und Neustrukturierung von Daten ist vermutlich mit einem hohen Energiebedarf verbunden. Bereits 2018 errechnete die Studie Lean ICT: Toward Digital Sobriety für digitale Technologien ähnliche Treibhausemissionen wie der Flugverkehr. Die Tendenz ist steigend, und Schätzungen prognostizieren einen Anstieg der CO² Gase um 20 bis 30 Prozent. Die Herausforderung besteht darin, diesen Verbrauch zu reduzieren, ohne auf die Vorteile der digitalen Technologien zu verzichten. Wie aber bekommen wir den CO² Fußabdruck wieder kleiner?
Das Training der Sprachmodelle, wie sie für KI-Tools genutzt werden, kann erhebliche Mengen an CO2 verursachen, vergleichbar mit dem Lebenszeit-Ausstoß von fünf Verbrennerautos. Dennoch gibt es Fortschritte, die auf eine effizientere Nutzung zeigen. Einzelne Versuche konnten demonstrieren, dass die Standortwahl für das Training den CO2-Ausstoß gesenkt werden kann. Leider lagen die Standorte dort, wo vermehrt atomarer Strom gewonnen wurde. Das Treibhausgas-Problem wurde also nur gegen das Endlager-Problem getauscht. Bis die langfristig Energiewende erreicht ist, können Websites trotzdem einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Wir möchten in diesem Artikel einige SEO-Tipps geben, damit die Ziele Websiteoptimierung und Umweltschutz auf einer Linie liegen.
Bilddateien gehören zu den wichtigsten Stellschrauben, wenn es um die Pagespeed Optimierung in der technischen SEO geht. Erlauben wir uns ein kleines Zahlenspiel:
Das Logo eines großen Suchmaschinenbetreibers wird am Tag milliardenfach aufgerufen. Die Bilddatei ist im PNG Format mit einer Datengröße von 6KB abgespeichert. Würde nun diese Datei um 2,9 KB reduziert und als WebP abgespeichert – technisch ist das problemlos möglich – dann ergibt das eine Einsparung von ca. 7,3 Tonnen CO2-Emissionen. Der Aufwand dafür ist minimal. Aber der Effekt enorm.
Diese reduzierten Imagedateien optimieren den Pagespeed und damit den Energieverbrauch für Server und Endgeräte der User. Damit verbessert sich die User Experience gleich mit, was wiederum mit der positiven Reputation in den Suchmaschinen verbunden ist. Win-Win-Win!
Verwendung sauberer, schlanker Code-Strukturen zur Reduzierung der Datenmenge, die übertragen werden muss. Das gleiche gilt auch für die URL-Struktur samt Navigation. Denn je weniger Umwege der Webbot bis zum Ziel benötigt, desto schneller gelingt die Indexierung und der Stromverbrauch sinkt. Auch die logische, intuitive Navigation sorgt für eine bessere UX und positive User Signals.
Je weniger Plugins und umfangreiche CSS-Dateien und JavaScripts in der Website integriert sind, desto umweltfreundlicher ist dies. Dies gilt übrigens auch für Ressourcen, die von externen Quellen geladen werden.
Abgesehen davon, dass zu viele Tracking Tools und umfangreiche Cookies die Ladezeitengeschwindigkeit von Websites negativ beeinflussen, Analyse- und Tracking-Tools steigern erheblich den CO²-Ausstoß. Die User Experience leidet merklich durch zu viele Banner und Cookie Abfragen. Ein Zuviel an Daten kann teilweise gar nicht ausgewertet werden und zu allem Überfluss sorgt die Datensammelwut für ordentlich Ärger mit der DSGVO.
Mittlerweile gibt es Webhosting-Anbieter, die ihre Datenbanken ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen betreiben. Weiterhin sollte beim Relaunch darauf geachtet werden, dass der Hosting Server nicht am anderen Ende der Welt steht. Denn das verursacht unnötige Wege für den Bot.
Caching und Lazy Loading tragen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei, indem sie Daten bei jedem Website-Besuch erst laden, wenn diese wirklich benötigt werden. Caching verringert den Datenverkehr und verkürzt Ladezeiten, indem bereits geladene Inhalte wiederverwendet werden. Das kann sowohl server- als auch clientseitig umgesetzt werden.
Lazy Loading lädt Inhalte wie Images erst dann, wenn sie benötigt werden, was die Initialladezeit und den Energieverbrauch senkt. Beide Techniken verbessern die Effizienz und Nachhaltigkeit von Websites. Ganz nebenbei ist dies auch eine SEO Maßnahme mit langfristiger Wirkung.
Ein Webdesign im Dark Mode ist umweltfreundlich, weil es auf OLED- und AMOLED-Bildschirmen weniger Energie verbraucht. Diese Bildschirme leuchten Pixel individuell und benötigen für dunkle Farben weniger Energie, da sie keine Hintergrundbeleuchtung für schwarze oder dunkle Bereiche nutzen müssen. So reduziert der Dark Mode den Energieverbrauch von Geräten, was wiederum den CO2-Ausstoß senken kann, insbesondere bei der massenhaften Nutzung von digitalen Inhalten.
Energie ist eine wertvolle Ressource, recht abstrakt und vor allem knapp. Viele Prozesse laufen beim Aufrufen der Website für uns unsichtbar ab und sind am Ende nicht auf unserer Stromrechnung wiederfinden. Einen ersten Eindruck über die CO² Bilanz einer Website geben Tools wie
Auch wenn Suchmaschineoptimierung eine Website nicht klimaneutral gestaltet. Es gibt sehr viele Anpassungsarbeiten, die aus dem laufenden Budget umgesetzt werden können. Grundsätzlich sind viele davon Bestandteil der Handlungsempfehlungen in einem SEO Onsite Audit. Aber genauso wie technische Prüfung einer Website auf Barrierefreiheit, geben wir mit unserer SEO Agentur Empfehlungen zur CO² Reduktion.
Wir arbeiten auch an unserer Website. Bis wir unsere Website zu 100 Prozent klimafreundlich gestaltet haben, unterstützen wir die Berliner Stadtbaum Kampagne. Dank unserer treuen Kunden konnten wir im Jahr 2023 wieder 2 Bäume spenden. Im März 2024 wurden sie in Berlin Charlottenburg von der Firma MÄRKISCH GRÜN GmbH gepflanzt. So kompensieren wir unseren digitalen Fußabdruck ein wenig und sorgen für mehr Grün und besseres Klima … bis auch unsere Website klimaoptimiert ist.