Die Websitelokalisierung erfordert kulturelle, sprachliche und technische Konfigurationen, um mehrsprachige Inhalte von Suchmaschinen an die richtige Zielgruppe auszuspielen. Einfach nur den Text einer Website in eine andere Sprache zu übersetzen, reicht dabei nicht aus. In diesem Blogbeitrag erklären wir, was alles Websitelokalisierung gehört und wie SEO Lokalisierung erfolgreich umgesetzt wird.
International SEO bezieht sich auf die Optimierung einer Website, um in verschiedenen Ländern und Sprachen gut sichtbar zu sein. Unternehmen, die international tätig sind, müssen sicherstellen, dass ihre Website in den jeweiligen Zielmärkten sowohl sprachlich als auch kulturell passend ist und den lokalen Suchgewohnheiten entspricht. Dies bedeutet, dass nicht nur die Inhalte, sondern auch die Keywords und die Website-Struktur lokalisiert werden müssen. Bevor aber der Inhalt auf die Website kommt, kann die Websitelokalisierung schon gesteuert werden: durch die Auswahl der passenden Domainstrategie.
Eine der ersten Entscheidungen bei der Websitelokalisierung ist die Wahl der richtigen Domainstrategie. Grundsätzlich gibt es zwei Ansätze: die generische Top-Level-Domain (gTLD) und die länderspezifische Top-Level-Domain (ccTLD).
Country Code Top Level Domains (ccTLDs) sind eindeutig einem Land zugeordnet und signalisieren sowohl Suchmaschinen als auch Nutzern eine lokale Relevanz. Sie sind besonders nützlich, wenn ein Unternehmen gezielt einzelne Länder adressieren möchte. Allerdings ist der Pflegeaufwand höher, da jede ccTLD als eigenständige Website behandelt werden muss.
Beispiele für gTLDs sind .com, .net oder .org. Sie sind nicht an ein bestimmtes Land gebunden und eignen sich gut für global agierende Unternehmen. Ein Vorteil dieser Domainstrategie ist, dass eine spezifische Verzeichnis-Struktur für die jeweiligen Sprachangebote in die URL-Struktur eingebunden werden können.
Bei der Erstellung mehrsprachiger Websites können Sprachverzeichnisse innerhalb einer gTLD verwendet werden, um Inhalte für verschiedene Sprachen zu organisieren. Diese Struktur ist oft weniger technisch anspruchsvoll und kostengünstiger als die Verwendung von länderspezifischen Domains (ccTLDs) oder Subdomains.
Die Nutzung von Sprachverzeichnissen in gTLDs bietet zahlreiche Vorteile die Websitelokalisierung, wie zum Beispiel eine bessere Organisation und Skalierbarkeit von Inhalten.
Hreflang-Tags ermöglichen es, die korrekte Sprach- oder Länderversion einer Webseite auszuliefern, um so die Nutzererfahrung zu optimieren. Sie werden im `<head>` einer Seite implementiert und geben Google Hinweise, welche Version für welche Region und Sprache am besten geeignet ist. Eine saubere Implementierung verbessert die internationale SEO-Performance, indem sie doppelte Inhalte vermeidet und Suchmaschinen hilft, die passende Seite auszuliefern. Wichtig ist die Selbstreferenz, das Tag muss auf jeder Seite vorhanden sein und alle Versionen abdecken, um die volle Wirkung zu entfalten.
Bei gTLDs (Generic Top-Level-Domains) sollten hreflang-Tags verwendet werden, um Suchmaschinen die richtige Sprach- oder Regionalversion einer Seite zu signalisieren. Hier ist es entscheidend, dass alle Sprach- und Ländervarianten miteinander verknüpft sind und eine Selbstreferenz enthalten. Vermieden werden kann dabei duplizierter Content durch die Nutzung von x-default-Tags. Damit definiert man eine Standardversion für Nutzer ohne klare Region- oder Sprachpräferenz festzulegen. Das hreflang Tag wird dann in jeder einzelnen Sprachversion implementiert, um eine konsistente und optimierte internationale SEO-Strategie sicherzustellen.
Bei der Websitelokalisierung und der Nutzung von hreflang-Tags in gTLDs ist eine korrekte Verwendung von Canonical-Tags entscheidend. Der Canonical-Tag sollte auf die sprachspezifische Version der Seite verweisen, um doppelte Inhalte zu vermeiden. Wichtig ist, dass der Canonical-Tag innerhalb einer Sprach- oder Länderversion bleibt, während hreflang-Tags zwischen den verschiedenen Sprachversionen verweisen. So sorgt der Canonical-Tag für die Indexierung der richtigen Version, während hreflang sicherstellt, dass Nutzern die passende Sprachseite angezeigt wird.
Plugins wie Weglot, Localizer oder Smartling ermöglichen es, eine Website schnell in mehrere Sprachen zu übersetzen. Dies ist verlockend, gerade für kleinere Unternehmen, die schnell eine internationale Präsenzaufbauen wollen.
Solche Tools sind einfach zu implementieren und liefern in kurzer Zeit Ergebnisse. Sie unterstützen die Übersetzung von Inhalten und können die Effizienz erhöhen. Voraussetzung ist dabei, dass die Tools richtig konfiguriert sind:
Automatische Übersetzungstools bieten Settings, die speziell auf die SEO-Optimierung mehrsprachiger Websites ausgerichtet sind. Hier sind einige wichtige Punkte:
Allerdings besteht die Gefahr, dass die automatische Übersetzungen nicht immer die gewünschte sprachliche Qualität haben und Nuancen übersehen werden. Fachbegriffe, die zum Beispiel aus dem Englischen stammen und in den Zielmärkten nicht übersetzt werden, können von automatischen Übersetzungs-Plugins oftmals nicht richtig verstanden und „stur“ übersetzt werden.
Weiterhin wirken sich Plugins immer auf die Ladezeitengeschwindigkeit aus. Aus einer Erfahrung unserer eigenen Agentur-Website verschlechtern solche Plugins die SEO Performance mehr oder weniger stark. Automatische Übersetzungs-Plugins stellen meiner Meinung nach eine gute "Brückentechnologie" dar, die sich aber nicht verstetigen sollte.
Websitelokalisierung ist mehr als nur eine Übersetzung von Inhalten. Es erfordert die Berücksichtigung technischer Aspekte wie der Domainstruktur (gTLD vs. ccTLD), der Websitestruktur und der korrekten Implementierung von hreflang-Tags. Nur durch eine umfassende SEO Lokalisation-Strategie, die sowohl technische als auch inhaltliche Anpassungen berücksichtigt, können mehrsprachige Webinhalte zielgerichtet an die gewünschten User in den Suchmaschinen ausgespielt werden – und damit reduzieren sich Bounce Rates, die User Experience steigt und das Keyword Ranking in den Zielmärkten wird positiv beeinflusst.