Bei HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) handelt es sich um ein Kommunikationsprotokoll, das für den sicheren Austausch von Daten im Internet verwendet wird. Es baut auf HTTP (Hypertext Transfer Protocol) auf, verfügt jedoch über eine Verschlüsselungsschicht, um die Vertraulichkeit und Integrität der übermittelten Informationen zu gewährleisten. HTTPS kommt häufig bei der Übertragung von persönlichen Daten wie Anmelde- und Zahlungsinformationen zum Einsatz. Es bietet Schutz vor Man-in-the-Middle-Angriffen und anderen Sicherheitsbedrohungen, indem es eine sichere Verbindung zwischen dem Webbrowser des Benutzers und dem Webserver herstellt. Im Gegensatz zu HTTP erfolgt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die sowohl eine Manipulation als auch das Mitlesen sensibler Daten verhindert.
Ein wesentlicher Teil der erweiterten Verschlüsselung ist das SSL Zertifikat. Es wird vom Webserver bereitgestellt und enthält Informationen zur Identität des Servers sowie den öffentlichen Schlüssel zur Codierung der Daten. Beim Aufbau einer HTTPS-Verbindung überprüft der Webbrowser das Zertifikat, damit eine Verbindung zum korrekten Server eingerichtet wird und die Kommunikation sicher verschlüsselt ist. Ohne ein gültiges SSL Zertifikat kann keine sichere HTTPS-Verbindung entstehen.
Im August 2014 hat Google HTTPS als Ranking-Signal eingeführt. Das bedeutet, dass Websites mit SSL Zertifikat die Tendenz haben, in den Suchergebnissen bevorzugt zu werden. Der Grund dafür war das Bestreben des Suchmaschinen-Riesen, das Web sicherer zu machen und den Usern eine optimierte Browsing-Erfahrung zu ermöglichen. Websites mit verschlüsseltem Protokoll strahlen Vertrauens- und Glaubwürdigkeit aus. Die Verschlüsselung kann zu einer höheren Klickrate in den Suchergebnissen führen, da Benutzer eher dazu neigen, auf sichere Domains zu klicken. Der Google Chrome Webbrowser zeigt außerdem Warnmeldungen an, wenn sie versuchen, unsichere Websites ohne HTTPS-Verschlüsselung zu besuchen. Dies kann abschreckend wirken und zu einem schnelleren Absprung animieren.
Heutzutage bieten die meisten Hosting-Provider kostenlose SSL-Zertifikate an. Diese Erleichterung der Implementierung des Hypertext Transfer Protocol Secure hat dazu beigetragen, dass es mittlerweile zur Norm für den Großteil aller Websites geworden ist. Sowohl Website-Betreiber als auch Besucher haben in den vergangenen Jahren ein verstärktes Bewusstsein für Sicherheit im Netz entwickelt. Der Grund dafür ist zum einen die zunehmende Bedrohung durch Cyberkriminalität. Zum anderen sind durch die Einführung der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (DSGVO) im Mai 2018 Datenschutz und Sicherheit im Internet stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. In sämtlichen Mitgliedsstaaten der EU gelten einheitliche Datenschutzstandards, die mit strengeren Regelungen zur Verschlüsselung persönlicher Daten verknüpft sind.
SEO-Experten raten Website-Betreibern, die aktuellen Verschlüsselungsstandards einzuhalten, damit die Seite im Google-Ranking möglichst weit oben erscheint. Außerdem drohen bei Verstößen gegen die DSGVO Geldstrafen.