Die Robots.txt Datei: Schlüssel zur effizienten SEO

2.10.2024

Die Robots.txt Datei ist eine kleine, einfache Textdatei mit großer Wirkung für den Crawling-Prozess und für die technische Suchmaschinenoptimierung. In diesem Artikel erklären wir, warum jede Website eine Robots.txt Datei benötigt, wie sie funktioniert, wie sie getestet wird und einige Best Practice Tipps für die Erstellung der Robots-Angaben.

Was ist eine Robots.txt Datei und wie funktioniert sie?

Eine Robots.txt Datei ist eine einfache Textdatei, die im Stammverzeichnis einer Website(Root Directory) platziert wird. Sie dient als wesentliche Informationsquelle für Webcrawler von Suchmaschinen und anderen automatisierten Programmen. Die Hauptfunktion dieser Datei besteht darin, Suchmaschinen und Crawlern mitzuteilen, welche Bereiche der Website gecrawlt und indexiert werden sollen und welche vor allem nicht.

Der grundlegende Aufbau der Robots.txt Datei ist recht simpel und folgt einer einfachen Syntax mit User-Agent und Disallow/Allow Anweisungen. Die wichtigsten Elemente sind:

User-agent

Gibt an, für welchen Bot die folgenden Regeln gelten. Üblicherweise erteilt man die Anweisungen an alle gebräuchlichen Bots. Durch die User-agent Angabe werden spezifische Anweisungen für verschiedene Bots definiert. Man kann entweder alle Bots ansprechen (User-agent: *) oder gezielt einzelne Bots mit ihren spezifischen Namen adressieren. So lässt sich das Crawling-Verhalten für unterschiedliche Dienste und Zwecke individuell steuern.

Disallow/ Allow-Angaben

Die Disallow- und Allow-Anweisungen in der Robots.txt Datei werden nach vordefinierten Regeln erstellt.  "Allow: /" ist überflüssig, da dies standardmäßig angenommen wird, wenn keine gegenteiligen Befehle vorhanden sind.

Folgende Punkte müssen unbedingt beachtet werden, damit der Suchmaschinenbot gezielt gesteuert wird:

Pfadangaben

  • Disallow und Allow Anweisungen beziehen sich auf Pfadangaben. Es können ganze Verzeichnisse, einzelne Dateien oder auch Teilpfade angegeben werden.
  • Bei Verzeichnispfaden sollte ein abschließender Schrägstrich "/" verwendet werden, um unbeabsichtigte Sperrungen zu vermeiden.

Reihenfolge

  • Die Anweisungen werden der Reihe nach von oben nach unten verarbeitet.
  • Allow-Einträge sollten vor Disallow-Einträgen stehen, wenn sie Ausnahmen definieren sollen.
  • Alle wichtigen Angaben werden nach Priorität in die Robots.txt Datei integriert

Wildcards

Wildcards ermöglichen es Webdevelopern, flexiblere und effizientere Anweisungen zu erstellen, die auf mehrere ähnliche Elemente angewendet werden können, ohne jedes einzeln spezifizieren zu müssen. Jedoch werden nicht alle Angaben von Suchmaschinen unterstützt. Deshalb dürfen Platzhalter wie "" oder ".*" bei der Erstellung der Robots.txt Datei nicht genutzt werden.

Beispiele für die Anwendung von Wildcards in der Robots.txt Datei:

  • Disallow: /*? - Blockiert alle URLs mit Fragezeichen
  • Disallow: /*.pdf$ - Blockiert alle URLs, die auf .pdf enden
  • Disallow: /fotos/ - Blockiert alle URLs, die "fotos" enthalten

Korrekte Syntax in der Robots.txt Datei:

  • Jede Anweisung sollte in einer neuen Zeile stehen.
  • Nach "Disallow:" oder "Allow:" folgt ein Leerzeichen und dann der entsprechende Pfad.
  • Groß- und Kleinschreibung:
  • Die Datei muss exakt "robots.txt" (kleingeschrieben) heißen.
  • Bei Pfadangaben ist die Groß- und Kleinschreibung zu beachten.
  • Für spezifische URLs ist oft die Verwendung von meta-robots Tags oder X-Robots-Tags im HTTP-Header sicherer als Disallow in der robots.txt
  • Sitemap: Weist auf den Standort der XML-Sitemap hin.

Best Practices für die Erstellung einer effektiven Robots.txt Datei

Eine gut konfigurierte Robots.txt Datei kann dazu beitragen, Duplicate Content zu vermeiden, indem sie Suchmaschinen davon abhält, mehrere Versionen derselben Inhalte zu crawlen und zu indexieren. Dies ist besonders wichtig für E-Commerce-Websites mit Produktvarianten oder für Websites mit Druckversionen von Seiten.

Durch die gezielte Steuerung des Crawling-Prozesses können Sie sicherstellen, dass Suchmaschinen sich auf die wichtigsten und relevantesten Inhalte Ihrer Website konzentrieren. Dies optimiert nicht nur die Ressourcennutzung der Suchmaschinen, sondern verbessert auch die Chancen, dass Ihre wichtigsten Seiten effektiv indexiert und in den Suchergebnissen angezeigt werden.

Platzieren Sie die Datei im Stammverzeichnis Ihrer Website (z.B. www.example.com/robots.txt).

Verwenden Sie die korrekte Syntax:

User-agent: *

Disallow: /private/

Sitemap: https://www.example.com/sitemap.xml

Blockieren Sie sensible oder unwichtige Bereiche:

User-agent: *

Disallow: /admin/

Disallow: /cgi-bin/

Fügen Sie den Pfad zu Ihrer XML-Sitemap hinzu:

Sitemap: https://www.example.com/sitemap.xml

Verwenden Sie spezifische User-Agents für bestimmte Bots:

User-agent: Googlebot

User-agent: Bingbot

Disallow: /bingbot-specific/

Beachten Sie jedoch, dass die Robots.txt Datei keine absolute Garantie für den Ausschluss von Seiten aus dem Index bietet. Für sensible Inhalte sollten zusätzliche Maßnahmen wie Passwortschutz oder Meta-Robots-Tags verwendet werden. Übrigens: In den meisten Content Management Systemen ist die Erstellung der Robots.txt Datei automatisiert möglich. Im Zuge eines SEO Onsite Audits und vor allem bei Website Relaunches muss die Datei standardmäßig überprüft werden.

Robots.txt Datei testen

Durch sorgfältiges Testen stellen Sie sicher, dass Ihre Robots.txt Datei effektiv funktioniert und Ihre Website wie gewünscht von Suchmaschinen gecrawlt wird. Hier sind einige Tipps für den Test der Robots.txt Datei

Überprüfen Sie die Erreichbarkeit:

Rufen Sie Ihre Robots.txt Datei in verschiedenen Browser auf, indem Sie "/robots.txt" an Ihre Domain anhängen (z.B. www.example.com/robots.txt). Stellen Sie sicher, dass die Datei erreichbar ist und korrekt angezeigt wird.

Nutzen Sie Online-Tools:

Verwenden Sie kostenlose Online-Validatoren wie den Google Search Console Robots.txt Tester oder andere Drittanbieter-Tools. Diese prüfen die Syntax und zeigen mögliche Fehler an.

Testen Sie spezifische URLs:

Geben Sie in den Validatoren einzelne URLs Ihrer Website ein, um zu prüfen, ob diese korrekt erlaubt oder blockiert werden.

Überprüfen Sie die Syntax:

Achten Sie auf korrekte Formatierung, Groß- und Kleinschreibung sowie die richtige Verwendung von Direktiven wie "User-agent", "Allow" und "Disallow".

Überprüfen Sie die Sitemap-Einträge:

Falls vorhanden, stellen Sie sicher, dass der Verweis auf Ihre XML-Sitemap korrekt ist.

Implementieren Sie Änderungen schrittweise:

Wenn Sie Änderungen vornehmen, testen Sie diese zunächst in einer Testumgebung, bevor Sie sie live schalten.

Überwachen Sie die Indexierung:

Beobachten Sie nach Änderungen, ob die gewünschten Seiten korrekt indexiert oder ausgeschlossen werden.

Regelmäßige Überprüfung:

Testen Sie Ihre Robots.txt in regelmäßigen Abständen, besonders nach Änderungen an Ihrer Website-Struktur.

Durch die sorgfältige Implementierung und regelmäßige Überprüfung Ihrer Robots.txt Datei können Sie die Sichtbarkeit Ihrer Website in Suchmaschinen optimieren und gleichzeitig unerwünschte Indexierung vermeiden.#

Worst Case Scenario Robots.txt Datei

Eine fehlerhafte robots.txt Datei kann erhebliche negative Auswirkungen auf das Suchmaschinenranking einer Website haben. Hier sind einige Beispiele, die es zu vermeiden gilt.

Unbeabsichtigter Ausschluss wichtiger Seiten:

Der schwerwiegendste Fehler ist, wenn versehentlich wichtige URLs oder ganze Bereiche der Website vom Crawling ausgeschlossen werden. Dies führt dazu, dass diese Seiten nicht indexiert und somit auch nicht in den Suchergebnissen angezeigt werden können.

Ineffiziente Nutzung des Crawl-Budgets:

Wenn unwichtige Seiten nicht ausgeschlossen werden, verschwendet dies das Crawl-Budget. Suchmaschinen-Crawler verbringen dann Zeit mit dem Durchsuchen irrelevanter Inhalte, anstatt sich auf die wichtigen Seiten zu konzentrieren.

Probleme mit Duplicate Content:

Werden ähnliche oder doppelte Inhalte nicht korrekt ausgeschlossen, kann dies zu Problemen mit Duplicate Content führen, was sich negativ auf das Ranking auswirken kann.

Verhinderung der Indexierung neuer Inhalte:

Fehler in der robots.txt können dazu führen, dass neue oder aktualisierte Inhalte nicht zeitnah gecrawlt und indexiert werden.

Verlust von Linkjuice:

Wenn wichtige interne Verlinkungen durch fehlerhafte Anweisungen blockiert werden, kann dies den Fluss des Linkjuice beeinträchtigen und die Autorität einzelner Seiten schwächen.

Sichtbarkeit von sensiblen Inhalten:

Im Gegensatz dazu können falsche Einstellungen auch dazu führen, dass sensible oder private Inhalte für Suchmaschinen zugänglich werden. Dies gilt zum Beispiel für Kundendaten und Admin-Verzeichnisse, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind.

Um diese Probleme zu vermeiden, ist es wichtig, die robots.txt sorgfältig zu konfigurieren und regelmäßig zu überprüfen. Die Verwendung von Test-Tools und eine genaue Überwachung der Indexierung in den Webmaster-Tools der Suchmaschinen sind dabei hilfreich.

Autor:

Friederike Baer ist Expertin für Technisches SEO und Content Marketing.

Sie schreibt regelmäßig für unseren rankingfusions Blog über technisches SEO und Trends in der Suchmaschinenoptimierung.

Zur Recherche für diesen Artikel hat Friederike auf Quellen von SearchEngineLand und des sehr geschätzten

SEO Experten Markus Hövener genutzt. Ein wenig KI-Recherche ist ebenfalls dabei.

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